Schattenfisch

Der kleine Fisch schwimmt ganz allein im großen Meer. Er ist ängstlich und grüßt deshalb niemanden, wodurch er keine Freunde findet.

Doch eines Tages taucht ein zweiter kleiner Fisch auf, der ihm gleicht und fortan an seiner Seite bleibt. Der kleine Fisch fasst langsam Mut, beginnt die anderen zu grüßen und schließt schließlich Freundschaften.

Eines Tages hört er einen Hilfeschrei aus einer Höhle.

Ohne zu zögern schwimmt er los, um Hilfe zu holen. Doch wer kann helfen? Der Wal? Die Krake? Die Krabben?

Der Hilferuf stammt von einem Schildkröten-Baby, das durch den Mut des kleinen Fisches gerettet wird. Und so hat der kleine Fisch am Ende eine wahre Freundin gefunden.

Die Illustrationen in „Schattenfisch“ sind in gedeckten Farben gehalten und füllen jede Seite vollflächig aus. Der Stil erinnert an Aquarell-Malerei, wobei die Farbgebung stellenweise recht dunkel ist, was jedoch gut zur Atmosphäre des tiefen Meeres passt. Leider ist der Text dadurch an manchen Stellen schwer zu lesen, da er sich nicht immer deutlich genug von den dunklen Hintergründen abhebt.

Der Text ist auf jeder Seite kurz gehalten und in einfacher, altersgerechter Prosa verfasst. Diese Kürze sorgt dafür, dass die Geschichte auch für kleinere Kinder leicht verständlich bleibt und ihre Aufmerksamkeit fesselt.

Das Buch lädt zudem zur Interaktion ein. Kinder können sich gut in die Lage des kleinen Fisches hineinversetzen, der sich als kleines Wesen von den großen Meeresbewohnern eingeschüchtert fühlt. Fragen wie „Hast du auch einen treuen Freund, der dir Mut gibt?“ oder „Was könnte in der Höhle passiert sein?“ bieten Gesprächsanlässe und regen zum Nachdenken an. Besonders spannend ist die Idee, dass die Zuhörenden überlegen können, ob sie schon einmal das Gefühl hatten, etwas nur mit Hilfe geschafft zu haben, obwohl sie in Wirklichkeit alles aus eigener Kraft gemeistert haben.